Back ABC
Hiet ein bisschen Basiswissen, voll langweilig, ich weiss.
Aber wer das besitzt, kann backen, versprochen!
Anfangen: Bevor es los geht, also wenn man weiß welches Leckerlie es werden soll, Rezept einmal KOMPLETT durchlesen. Klingt banal, aber ist schon der halbe Erfolg!
Backtriebmittel: was für ein Wort! Gemeint sind Backpulver, Natron, Weinsteinpulver und Hefe. Ich benutze fast immer Backpulver, bei Hefeteig natürlich Hefe und bei Muffins häufig Natron in Kombi mit Backpulver. Genaueres findet Ihr im Rezept.
Backofen: Nachdem Ihr das Rezept KOMPLETT gelesen habt, schaltet Ihr als ERSTES den Backofen auf die im Rezept angegebene Hitze (Ober- und Unterhitze - siehe auch unter „O“ - oder Umluft - siehe unter „U“-) und Gradzahl an. Diesen Vorgang nennt man Vorheizen. So kann der Teig nach der Rührei und Kneterei gleich ins Warme hüpfen.
Backpinsel: Zum Einfetten der Form – weniger zum Verteilen von Schokoglasur oder Zuckerguss!!
Backzeit: Jeder Ofen „tickt“ anders! Die eingestellt Temperatur entspricht nicht haargenau der tatsächlichen, der eine heizt etwas stärker ein, der andere bleibt ein wenig kühler. Das macht aber nichts, wenn…
…wenn man beim Backen nicht weg läuft und vermeintlich Wichtigeres erledigt.
(im Übrigen... was gibt es wichtigeres als Kuchen???)
Es gilt den Kuchen im Ofen zu beobachten, am besten durch die geschlossene Tür, denn mancher Teig, z.B. Biskuit, mag es gar nicht, wenn ein kalter Hauch von draußen seine sensible Haut streift!!
Spätestens 10 Minuten vor Ende der angegeben Backzeit in unmittelbarer Nähe in Lauerstellung bleiben, hat der Kuchen eine schöne Farbe, den Kuchen mit der Stäbchenmethode testen, auch wenn die Uhr noch nicht abgelaufen ist. Dafür stichst Du mit einem Schaschlikspieß in die Mitte senkrecht in den Kuchen und ziehst in wieder heraus. Bleibt Teig am Stäbchen kleben, muss er noch ein bisschen im Ofen bleiben. Bleibt nichts daran außer ein paar Krümeln – fertig, raus mit dem Kuchen und auf ein Kuchengitter.
Lässt sich das Stäbchen gar nicht erst in den Kuchen hineinstecken, ist er vermutlich verkohlt, dann Farbe überprüfen, wenn schwarz, dann Hitze zu hoch eingestellt!!! Da geht nur noch im Müll entsorgen… ;)
Eiweiß: Um Kuchenteig besonders fluffig zu bekommen, wird Eischnee benötigt. Diesen erhaltet Ihr, wenn Ihr die Eier trennt, d.h. das Ei vorsichtig mit dem Messerrücken anschlagen, die Eischale in zwei Hälften teilt und das Eiweiß in eine FETTFREIE hohe Rührschüssel laufen lasst. Diese erhaltet Ihr, wenn Ihr die Schüssel VOR Gebrauch mit heißem Wasser und Spülmittel gut auswascht, dann mit Wasser ausspülen und abtrocknen. Das Gelbei gebt Ihr in eine zweite Schüssel bis zur weiteren Verwendung. Das Eiweiß schlagt Ihr mit den Rührstäben Eures Mixers unter Zugabe einer Prise Salz (soviel Salz, wie zwischen normal groß gewachsene Daumen und Zeigefinger passt – das gilt besonders für Dich, Joshi!!). Die richtige Konsistenz hat es, wenn Ihr die Schüssel umdreht und der Eischnee nicht herausfällt. Passiert es doch, war es nicht nur nicht steif genug, es ist aber auch zu spät, um es zu korrigieren! Deshalb doch lieber auf Plan „sicher ist besser“ umsteigen und mit einem Messerschnitt testen… Dafür mit einem Messer durch den Eischnee schneiden, bleibt der Schnitt sichtbar, ist er fertig ansonsten noch weiter schlagen. (Auf KEINEN Fall mit dem Messer in der Schüssel hantieren, solange der Mixer läuft, das kann ein Gehäcksel geben…
Gelatine: Blattgelatine immer erst in kaltem Wasser in einer Plastik- oder Glasschale einweichen. Die Gelatine ausdrücken und in einen kleinen Topf geben und erwärmen (NICHT erhitzen!). Einen Esslöffel von der zu bindenden Flüssigkeit zur Gelatine geben und verrühren, jetzt kann die Gelatine in die Flüssigkeit gerührt werden und weiter verarbeitet werden.
Und wer jetzt immer noch GelaNtine sagt, muss diesen Absatz auswendig lernen!
Guglhupf: Diese runde Form mit dem Loch in der Mitte. Immer einfetten, mit weicher Butter oder Sanella und mit Paniermehl/Semmelbrösel ausstreuen. (Über der Spüle, das erspart das Fegen!)
Heißluft: Einstellung am Backofen, jedoch hat diese Funktion nicht jedes Gerät. Ansonsten siehe auch „Umluft“.
Keksstempel: Ganz hip zur Zeit! Damit lassen sich Kekse aus Mürbeteig mit Botschaften, Namen und dergleichen VOR dem Backen bestempeln. Damit das Ergebnis wirklich gut wird, die gestempelten Kekse Vor dem Backen noch einmal im Kühlschrank richtig durchkühlen und dann sofort in den heißen Backofen!
Kuchenheber: Dieses runde Teil, mit dem man problemlos den oberen Teil des durchgeschnittenen Kuchens an die Seite heben kann, oder auch wieder auf den unteren drauf. Damit kann man auch unfallfrei den fertigen Kuchen, mit Vorsicht auch die fertige Torte auf die Kuchen-/Tortenplatte heben. Beim Kauf darauf achten, dass beide Seiten glatt sind (also ohne Riffeln), dass keine Aufkantung drumherum ist und dass der Heber groß genug ist (ich bevorzuge 28cm Durchmesser).
Kuchen/Tortenplatte: Zum Servieren der Köstlichkeiten! Das Auge isst schließlich auch mit, zumindest meins, lieber Joshua!!
Mehl: Mehlsorten werden durch Typen unterschieden. Das ist die Zahl auf der Mehlpackung! Diese sagt etwas über den Mineralstoffgehalt bzw. Aschegehalt aus. Wer mehr wissen will, muss Tante Google fragen.
In der Regel wird Mehl vom Typ 405 verwendet. Wenn etwas anderes gebraucht wird (meist bei Muffins) ist dieses im Rezept angegeben.
Mengenangabe: Anders als beim Kochen, wo es doch eher „frei Schnauze“ geht, solltet Ihr Euch beim Backen an die angegeben Mengenangaben halten. Gute Dienste tut deshalb eine digitale Waage mit Taraeinstellung (d.h. man kann nach jedem Wiegevorgange die Waage wieder auf 0 stellen). Darüber hinaus helfen Messlöffel für ganze, halbe und viertel Teelöffel, sowie ganzer Esslöffel, zur Not tut es aber auch ein normaler Tee- bzw. Esslöffel. Ein Messbecher zum Abmessen von Flüssigkeiten wird ebenfalls gebraucht, für kleinere Mengen Flüssigkeit benutze ich ein Babyfläschchen.
Messer: Zum Anschneiden eines „trockenen“ Kuchens benötigt Ihr ein Brotmesser, mit dem Ihr ohne Druck den Kuchen sägt. Alles andere würde Krümel geben!
Für eine Torte mit Sahne, Creme oder Schokofüllung ein Messer mit glatter Klinge. Diese taucht Ihr in heißes Wasser, wischt es schnell trocken und schneidet dann eine saubere glatte Linie in die Köstlichkeit. Diesen Vorgang für jeden Schnitt wiederholen. Solltet Ihr unter Euch sein und es Euch nicht stören, dass am nächsten Stück die Füllung klebt, könnt Ihr darauf auch verzichten!
Messbecher/Messlöffel: siehe Mengenangabe
Mixer: mindestens 450 Watt, dann schafft er auch Hefeteig. Benötigt werden Rührhaken für Rühr- und Mürbeteige, Sahne, Eischnee, Cremes usw. und Knethaken für Hefeteig. Ein Pürierstab macht ihn perfekt, um Obst zu pürieren und andere Aufgaben im Bereich Kochen, aber das ist ein anderes Kapitel.
Muffinformen: Diese gibt es mittlerweile in allen Größen und Formen. Standard sind die 12er Muffinform für runde Muffins, 24er Form für Minimuffins und 6er eckige Form für Muffin in Mini-Kastenkuchenform. Alle müssen sehr gut eingefettet und ausgebröselt werden, damit der gebackene Teig auch im Ganzen herausflutschen kann. Dafür nach dem Backen auf ein Kuchengitter stellen und noch 5 min warten, bevor man diese aus der Form hebt.
Selbstverständlich kann man auch entsprechende Muffinförmchen aus Papier in die Metallform setzen, dann erspart man sich das einfetten.
Egal ob eingefettet oder mit Papierform, den Teig nur zu 2/3 Höhe einfüllen, sonst läuft er beim Backen über! (Wenn anders – dann im jeweiligen Rezept erwähnt!)
Nudelholz: Zum Ausrollen von Hefeteig und Mürbeteig.
Nüsse: Nüsse, Kerne und Mandeln entfalten ihr Aroma am besten, wenn man sie vor der Verarbeitung anröstet. Das geht im Ofen auf einem Backblech bei 100 °C für etwa 15 Minuten oder in einer beschichteten Pfanne OHNE Fett, aber immer Rühren, sonst erst nix und dann schwarz!
Sind im Rezept welche Nüsse auch immer angegeben, können diese problemlos gegen entsprechende Mandeln ausgetauscht werden. Wichtig für Nussallergiker!! Also wenn „Mutti“ zu Besuch kommt…
Ober- und Unterhitze: Einstellung am Backofen. Steht im Rezept nur eine Gradzahl, ist immer diese Variante gemeint!
Ist nichts anderes angegeben, auf der mittleren Schiene backen, so kommt gleichmäßig von allen Seiten die Hitze. Immer nur ein Blech zur Zeit backen!
Palette: Es gibt Winkelpaletten und Streichpaletten. Ich halte eine Streichpalette mit einer geraden Kante und einer geriffelten Kante für ausreichend. Mit der geriffelten Seite kann man Kuchenböden durchschneiden (siehe Tortenmesser) und mit der glatten Seite Sahne/Füllungen verstreichen und mit der Riffelkante dann, wenn gewünscht, Wellenmuster zufügen.
Rühren: Gut gerührt ist halb geglückt!
Das gilt zwar nicht für alle Teigarten und alle Teigkomponenten. Was aber immer unbedenklich ist, „trockene“ Zutaten untereinander gründlich und ausgiebig zu verrühren, so wie „nasse“ Zutaten untereinander. Erst wenn beides zueinanderfindet, gibt es Regeln, diese stehen in den Rezepten.
Sahne: Geschlagene Sahne macht den Kuchen oft erst komplett! Aber Vorsicht! Die Sahne muss immer kalt aus dem Kühlschrank kommen, also immer ein, zwei Päckchen dort lagern. Sahne nicht zu lange schlagen, dann hat man Butter und die geht gar nicht!
Besonders aufmerksam solltet Ihr im Sommer sein, wenn es sehr heiß ist. Dann solltet Ihr die Rührschüssel und die Rührhaken im Gefrierschrank vorkühlen.
Oder Ihr lasst Euch einen ISI schenken (zur Not geht auch selber kaufen!). Dann hat sich diese ganze Klopperei mit der Sahne eh erledigt…
Schneebesen: Damit lassen sich Zutaten problemlos klümpchenfrei vermengen.
Schokolade: Geschmolzene Schokolade erhält man am besten im Wasserbad. Dafür einen kleinen Topf mit Wasser füllen, zum Kochen bringen und Herdplatte ausstellen. Eine kleinere Schüssel, vielleicht sogar eine extra zum Schokoladeschmelzen gedachte, in das Wasserbad hängen (der Boden der kleineren darf nicht den Boden der größeren berühren!) und Schoki so schmelzen. Darauf achten, dass das Wasser dann nicht mehr kocht, denn es darf KEIN Wasser in die Schokolade spritzen…
In vielen Rezepten wird die Schokolade direkt in Milch oder Sahne geschmolzen. Dann aber auf jeden Fall dabei bleiben und rühren, sonst brennt schnell was an!
Kuchen mit Kuchenglasur zu überziehen gelingt am besten mit einem Esslöffel, statt mit einem Pinsel (das geht besonders an Dich, mein Lieblings – Jan!) Denn so ist die Glasur nach dem Erkalten perfekt und man sieht nicht die Spuren des Werkzeuges!!
Silikonbackformen: Dazu kann ich nichts sagen, diese hab ich noch nicht probiert.
Was ich jedoch schon oft gemacht hab, sind kleine Schokopralinen oder z.B. Schokolöffel aus Silikonförmchen. Dafür Schokoladentafeln kaufen (ich bevorzuge Schogetten), diese im Wasserbad schmelzen und in die Silikonförmchen gießen. Es erleichtert die Sache, wenn Ihr die Silikonform vorher auf ein Holzbrett gestellt habt, dann könnt Ihr nämlich ganz leicht die Form an einen kühlen Ort (zu Not auch in den Kühlschrank) stellen und dort fest werden lassen. Dann GANZ vorsichtig aus der Form lösen und tadah… kleiner Aufwand und groß im Angeben!!
Spritzbeutel: Damit lassen sich einfache Muffins mit sogenannten Toppings zu wunderbaren
Angeber – Cupcakes pimpen. (Ich weiß, Du Besserwisser, Muffins mit Topping sind nicht gleich Cupcakes!) Ich habe sogar Spritzbeutel, die man mit zwei verschiedenen Füllungen befüllen kann, um dann noch tollere und spektakulärere Ergebnisse zu erzielen.
Sollte aber nix der gleichen zur Hand sein, tut es auch ein Gefrierbeutel, den Ihr mit der Füllung befüllt und eine KLEINE Ecke abschneidet (lieber noch mal nachschneiden als gleich ein großes Loch hineinzuschneiden!).
Springform: Eine andere runde Form, ohne Loch in der Mitte, dafür mit herausnehmbarem Boden. Dazu gibt es in der Regel einen weiteren Boden, der ein Loch in der Mitte hat! Dieser kann als Ersatz für eine Guglhupfform herhalten, nennt sich dann aber Napfkuchen.
Die Napfkuchenform immer einfetten und ausbröseln, die Springform meist nur am Rand, auf den Boden kommt Backpapier, wenn das nicht zur Hand, auch da fetten und bröseln. Alles Andere steht im Rezept!
Spüle: Nicht nur Loch in der Arbeitsfläche, die zum Abstellen genutzt werden kann! Man kann sie auch nutzen, um während der Wartezeiten zum Abkühlen, Gelieren oder Backen, das benutzte Geschirr schon einmal abzuwaschen! So hält sich das Chaos hinterher in Grenzen…
Teigschaber: Damit lässt sich die Schüssel so ausschaben, dass das Spülen fast überflüssig ist! Sind Schleckermäuler in der Nähe, lässt man besser etwas in der Schüssel zurück!
Dieser Küchenhelfer eignet sich am besten dafür, Eischnee unter die Teigmasse zu heben. Dabei liegt die Betonung auf heben. Nicht rühren, das würde all die eingeschlagene Luft in Luft auflösen. Deshalb heben, ich habe mal gelesen, das sei so, wie wenn die Queen dem Volk zuwinke.
Temperatur: Damit ist die Temperatur der zur Verarbeitung stehenden Zutaten gemeint. Diese sollten nach Möglichkeit alle die gleiche haben. Das gelingt am besten, wenn man alle benötigten Zutaten VOR Beginn bereit stellt. Ausnahme: beim Mürbeteig ist es wichtig, dass die Butter kalt ist, diese also bis zum Gebrauch im Kühlschrank lassen. Ich backe meistens spontan oder habe es schlicht vergessen, alles rechtzeitig aus der Kühlung zu nehmen, bisher hat es trotzdem (fast) immer geklappt! (Aber das "fast" lag dann wohl nicht daran…)
Tortenmesser: Damit lässt sich prima die Creme auf und den Rand der Torte streichen. Ebenso kann man mit diesem langen, geriffelten Messer den gebackenen Tortenrohling in 2 oder gar 3 Schichten schneiden. Dafür erst in gleichbleibender Höhe ca. 1 cm tief rundherum einschneiden, dann von einer Seite beginnend den Rohling durchschneiden und vorsichtig (eine große/lange Palette ist da Gold wert!) an die Seite legen.
Tortenring: Zum Zubereiten von Torten. Diese um den gebackenen Tortenboden legen, Füllung aufstreichen, weiteren Boden auflegen usw.
Darauf achten, dass der Tortenring verstellbar ist, dann ist er für Torten (fast) jeden Durchmessers geeignet und hoch genug sollte er sein, mindestens 8,5 cm hoch.
Tülle: Das Teil, welches vorne auf den Spritzbeutel kommt! Es gibt so viele verschiedene Spritzaufsätze, um so viele verschiedene Blumen-, Blätter-, Sterne- und sonstige Muster zu spritzen.
Umlufthitze: Einstellung am Backofen, ähnlich der Heißlufteinstellung. Diese Temperatureinstellung muss immer 20-30° C kühler sein als Ober-/Unterhitze (z.B. 200°C Ober-/Unterhitze – dann 175°C Umluft).
Diese Backofeneinstellung erlaubt es, mehrere Bleche gleichzeitig zu backen, was gerade in der Weihnachtsbäckerei von Vorteil ist.
Waage: Am besten eine digitale mit Taraeinstellung.
Guten Hunger
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